Alopecia Areata

Das Ausfallen der Haare beginnt meist im Erwachsenenalter und hat ganz individuelle Gründe... Die Formen des krankhaften Haarausfalls sind...

Definition

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Der Begriff “Alopecia Areata” bezeichnet einen krankhaften Haarausfall, bei dem die Haare in einem lokal abgegrenzten, kreisrunden Bereich ausfallen. Bei 80% der betroffenen Personen passiert das auf dem Kopf, bei Männern auch im Bartbereich und in sehr seltenen Fällen auch im Bereich der Körperbehaarung.

Alopecia Areata ist eine entzündliche Haarausfallerkrankung und mit ca. 1,4 Mio. Betroffenen in Deutschland die am meisten verbreitete. Weltweit soll etwa 1 bis 2 % der Bevölkerung betroffen sein. Sie kann zwar in jedem Lebensalter auftreten, eine Häufigkeit zeigt sich aber zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr. Kreisrunde kahle Stellen am Kopf sind die typischen Symptome der Erkrankung. Im Randbereich der kahlen Stellen sind kurze, abgebrochene Haare mit immer dünner werdendem Ende zu finden. Diese lassen sich durch einfaches Zupfen ausziehen. Die kahlen Stellen sind glatt, ggf. weißlich gefärbt, schuppen nicht, sind leicht eingesunken und es liegen noch die Haarfollikel in der Kopfhaut. Neben den Veränderungen am Kopf findet man häufig auch Veränderungen an den Fingernägeln (Grübchen, Rillen oder Aufrauhungen).

Ursachen

Die Ursachen der Alopecia Areata sind nicht abschließend geklärt. Da diese Form des Haarausfalls von einer Entzündung begleitet wird, geht man von einer Autoimmunreaktion des Körpers aus, bei der die T-Lymphozyten die Haarfollikel angreifen. Aber auch eine genetische Komponente ist möglich, da eine familiäre Häufung zu beobachten ist. Der kreisrunde Haarausfall tritt oft mit anderen Autoimmunerkrankungen gemeinsam auf, z.B. der Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) oder einer Schilddrüsenerkrankung.

Bei der fehlgeleiteten Immunreaktion greifen die Abwehrzellen die Haarwurzeln, bzw. deren Nährstoffversorgung an, was zur Folge hat, dass die Haare ausfallen.

Psychische Gründe als Ursache der Alopecia Areata haben sich in Studien nicht nachweisen lassen, trotzdem geht man davon aus, dass Schockerlebnisse oder Stress ein Auslöser der Erkrankung sein können.

Andere mögliche Ursachen des kreisrunden Haarausfalls sind Nebenwirkungen von Medikamenten oder eine falsche Ernährung (Mangel an Eisen, Vitamin A & C).

Behandlung bei der Alopecia Areata

Da die Ursache nicht eindeutig geklärt ist, ist auch die Behandlung schwierig. Häufig kommt es auch zu spontaner Wiederbehaarung, wobei die Wahrscheinlichkeit des Wiederausfallens groß ist.

PRP und Mesotherapie

Sowohl die PRP, als auch die Mesotherapie haben sich in der Behandlung der Alopecia Areata nicht bewährt.

Kortison haltige Mittel

Eine Methode zur Behandlung der Anzeichen der Autoimmunreaktion ist die Verabreichung von Kortison haltigen Mitteln, die das Immunsystem in dem lokalen Bereich ausschalten sollen. Meist werden dafür Salben oder Cremes über mehrere Monaten aufgetragen. Nach Absetzen der Mittel kann der Haarausfall aber erneut auftreten.

Reiztherapie

Bei einem anderen Behandlungsansatz wird eine reizende Lösung auf die kahlen Stellen aufgetragen und eine Reaktion des Immunsystems provoziert. Die Immunabwehr wird von den Haarfollikeln auf die reizenden Mittel gelenkt. Meist wird Diphenylcyclopropenon (DCP) oder Quadratsäuredibutylester (SADBE) angewendet, welche aber zu starken Nebenwirkungen auf der Haut führen. Diese sind u.a. Rötung, Juckreiz und Schuppung der Kopfhaut. Diese Behandlung hat sich als sehr wirksam erwiesen, ist aber in Deutschland nicht zugelassen. Nichts desto trotz bieten einige Unikliniken diese Therapie an.

PUVA-Therapie

Auch bei dieser Therapie wird die Haut per Medikament gereizt, lichtempfindlicher gemacht und anschließend mit ultravioletten Strahlen bestimmter Wellenlänge bestrahlt. Durch das absichtliche Setzen einer Entzündung ist auch hier die Absicht die Abwehrreaktion von den Follikeln weg zu lenken. Eine langfristige Anwendung erhöht allerdings das Risiko an Hautkrebs zu erkranken.

Entspannungstherapie

Bei stressbedingtem Haarausfall kann gezielte Entspannung den Haarausfall ohne jeglichen Einsatz von Medikamenten aufhalten.

Haartransplantation bei der Alopecia Areata

Die Haartransplantation ist als Therapie bei kreisrundem Haarausfall nicht geeignet, da transplantierte Haare ebenso ausfallen würden.

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